Guillain-Barré-Syndrom

Das Guillain-Barré-Syndrom (GBS) ist ein akut auftretendes neurologisches Krankheitsbild, bei dem es zu entzündlichen Veränderungen des peripheren Nervensystems kommt. Betroffen sind vor allem die aus dem Rückenmark hervorgehenden Nervenwurzeln und die dazugehörigen vorderen Nervenabschnitte. Die genaue Ursache ist nicht bekannt. In einigen Fällen werden vorausgegangene Infektionen verantwortlich gemacht. Es können verschiedene Verläufe mit unterschiedlicher Länge auftreten, GBS kann sich innerhalb von Stunden oder Tagen bis hin zu Monaten entwickeln.

Die Erkrankung entsteht durch einen autoimmunpathologischen Mechanismus.

Das Guillain-Barré-Syndrom ist durch die Entwicklung einer muskulären Schwäche bis hin zu Lähmungen gekennzeichnet.

Diese entwickeln sich typischerweise zuerst in den Beinen und breiten sich über den Rumpf und die Arme zum Kopf hin aus, sind als aufsteigende Symptome bzw. auf die Körperachse im aufrechten Stand. Dabei werden die zuerst betroffenen Muskeln in der Regel schwerer beeinträchtigt als die später befallenen. Üblicherweise sind die Muskeln symmetrisch geschwächt oder gelähmt. Lähmungen der Atem- und Schluckmuskulatur sind lebensbedrohlich und erfordern eine intensivmedizinische Therapie. Das Maß der Lähmungserscheinungen ist sehr variabel, d. h., das Spektrum reicht von kaum merkbaren Bewegungseinschränkungen bis hin zu schweren Lähmungen großer Teile des Körpers.

Neben motorischen Problemen treten auch regelmäßig sensible Reizerscheinungen auf. Häufig wird begleitend auch von Schmerzen in der Muskulatur berichtet.

Zur medikamentösen Therapie werden Immunglobuline oder Plasmapherese eingesetzt.

Zwei bis vier Wochen nach dem Höhepunkt der Symptome beginnt deren Rückbildung, die dann Monate oder Jahre dauern kann.

Je ausgeprägter die Lähmungen und je länger der Verlauf, desto schlechter ist die Prognose.

Etwa ein Fünftel aller Patienten behält Funktionsausfälle zurück.

Meine persönliche Situation

Zwischen dem ersten Auftreten leichter Symptome bis zur Lähmung meiner Beine und Arme sowie meiner Muskeln im Bauchbereich vergingen nur drei Tage. Nach der Einlieferung ins Krankenhaus wurde ich sofort mit Immunglobulinen behandelt, wodurch eine lebensbedrohliche Entwicklung gerade eben noch abgewendet werden konnte.

Nachdem die Symptome – wenn auch nur leicht – abzuklingen begannen, setzte die Rehabilitation ein. Ich verbrachte mehrere Monate im Rollstuhl bei intensiver Physiotherapie. Diese wurde stationär beendet, als keine wesentliche Rückbildung der Funktionsstörungen mehr erkennbar war.

Inzwischen kann ich mich über sehr kurze Strecken wieder ohne Hilfsmittel bewegen. Bei Strecken über etwa 10 bis 50 Meter benutze ich einen Gehstock, darüber hinaus bis etwa 500 Meter einen Rollator. Noch längere Strecken kann ich nicht bewältigen, weil die verbliebene Muskelkraft dazu nicht ausreicht. Greifen und Festhalten ist aufgrund der Muskelschwäche in meinen Händen nur eingeschränkt möglich.

Verblieben sind auch zahlreiche sensitive Störungen an meinen Füßen und Beinen sowie an meinen Händen.

Gemäß der jüngsten Prognose werden sich die Funktionsausfälle nicht weiter zurückbilden.